Umsatz- und Kostenplanung und damit die Planung der Margen werden im Rahmen der Finanzplanung von den meisten Unternehmen mit Priorität vorgenommen, die Liquiditätsplanung wird leider häufig vernachlässigt. Ein großer Fehler, denn gar nicht so selten kommt es zu einer Insolvenz als Folge einer Zahlungsunfähigkeit, die durch eine sorgfältige Liquiditätsplanung hätte vermieden werden können. Erfahren Sie daher hier mehr über die Inhalte und Ziele der Liquiditätsplanung, über die Aufbereitung der Daten in einer Excel Tabelle (inkl. Vorlage zum Download) und darüber, warum manchmal die Marge weniger wichtig sein kann als die Liquidität.
Das Wichtigste vorab kurz zusammengefasst
- Die Liquiditätsplanung stellt einen zentralen Teil der Finanzplanung eines Unternehmens dar.
- Nicht nur Umsatz und Gewinn sind relevant für den Erfolg und Fortbestand eines Unternehmens, sondern auch die Zahlungsfähigkeit (Liquidität)
- Kurzfristig betrachtet ist Liquidität sogar oft wichtiger als Marge, denn Zahlungsunfähigkeit führt zur Insolvenz.
- Nur ein zeitnah ausgewogenes Verhältnis von Ein- und Auszahlungen sichert die Zahlungsfähigkeit.
- Im Gegensatz zur Umsatz-, Kosten- oder Rentabilitätsplanung werden bei der Liquiditätsplanung auch die Zeiten der Einzahlungen und Auszahlungen erfasst.
- Die Liquiditätsplanung wird in der Regel für die nächsten 3-5 Jahre erstellt und dann jeweils detaillierter für die nächsten 12 Monate ausgearbeitet sowie in Folge regelmäßig aktualisiert.
- Drohende Liquiditätsengpässe können mithilfe der Planung frühzeitig erkannt werden.
- Für die Erstellung eines Liquiditätsplanes existieren kostenlose Excel-Vorlagen.
Was ist Liquiditätsplanung – Definition
Im Rahmen einer Liquiditätsplanung werden alle zu erwartenden Zahlungsströme (Ein- und Auszahlungen) nicht nur in Bezug auf die zu erwartende Höhe, sondern auch in Bezug auf den Zeitverlauf betrachtet. Der Liquiditätsplan ist ein wichtiger Teil der Finanzplanung und ermöglicht einen Überblick über die Zahlungsfähigkeit (Solvenz) eines Unternehmens.
Welchen Zeitraum umfasst der Liquiditätsplan?
Die Liquiditätsplanung bildet innerhalb der Finanzplanung einen Horizont von etwa drei bis fünf Jahren ab, dies ist u.a. abhängig von der Laufzeit von Krediten und von erforderlichen Investitionen. Das laufende Geschäft wird meistens konkret für 12 Monate geplant. In die Planung der Liquidität werden daher zunächst vor allem die zu erwartenden Einnahmen und Ausgaben für das nächste Jahr und die zu erwartenden Ein- und Auszahlungszeitpunkte eingetragen.
Wie oft wird ein Liquiditätsplan aktualisiert?
Damit ein Liquiditätsplan funktioniert, ist es wichtig, die Zahlenwerte fortlaufend an die Realität anzupassen. Nur so kann der tatsächliche Bedarf an Kapital und liquiden Mitteln zuverlässig für die nächsten Monate berechnet werden. Aktualisieren Sie deshalb mindestens einmal monatlich den Plan, bei entscheidenden Veränderungen auch früher.
Warum ist die Liquiditätsplanung wichtig bei der Finanzplanung?
In der Regel vergeht zwischen der Rechnungsstellung und dem Zahlungseingang eine gewisse Zeit, die auch entsprechend länger ausfallen kann, falls Zahlungsziele oder Ratenzahlung vereinbart wurden. Der Umsatz wurde somit bereits generiert, die dafür fällige Einzahlung fehlt jedoch. Gleichzeitig fallen bereits Zahlungen an Lieferanten oder Lohnzahlungen an, für die liquide Mittel bereitstehen müssen. Falls hier eine zu große Lücke entsteht und keine Vorsorge getroffen wurde, könnte eine Zahlungsunfähigkeit und damit eine Insolvenz eintreten. Dies kann auch bei hohen Umsätzen und bei ausreichenden Margen geschehen. Entscheidend für eine Solvenz oder Insolvenz ist stets die Zahlungsfähigkeit!
Unternehmen sollten daher alle Zahlungsströme sorgfältig nicht nur hinsichtlich der Summen, sondern auch hinsichtlich des Zeitpunkts planen. Das Hilfsmittel dazu ist die Liquiditätsplanung.
Felix Böckmann
Partner, Steuerberater, Tax Specialist für E-Commerce/Onlinehändler
Expertentipp
Manchmal ist Liquidität wichtiger als Marge!
Tatsächlich kann es manchmal sinnvoll sein, auf eine geringere Marge und dafür auf einen schnelleren Zahlungseingang zu setzen, um die Liquidität zu sichern.
Sie wundern sich sicherlich, dass ausgerechnet eine Steuerberatungskanzlei dies empfiehlt? Eine Standardempfehlung ist es natürlich nicht, kann aber unter bestimmten Umständen die beste und einzige Möglichkeit sein, eine Zahlungsunfähigkeit zu vermeiden. So könnten Sie zum Beispiel vorhandene Lagerware im E-Commerce zu einem günstigeren Preis bei sofortiger Zahlung anbieten, um schnell wieder über liquide Mittel zu verfügen, wenn diese gerade fehlen. Langfristig leidet zwar die Rentabilität, eine Insolvenz kann jedoch abgewendet werden. Noch besser wäre es natürlich, mithilfe einer umfassenden Liquiditätsplanung Zahlungsschwierigkeiten von Anfang an zu vermeiden und durch Puffer und genügend Spielraum für Finanzierungen und Kredite flexibel zu bleiben. Gerne unterstützen wir Sie als unsere Mandanten bei diesem wichtigen Thema. Damit Ihnen Zeit bleibt, um sich um die Weiterentwicklung Ihres Unternehmens zu kümmern. Wir helfen gerne! Haben Sie dazu Fragen?“
Was ist Liquidität?
Für die Berechnung der Liquidität werden alle Einkünfte und Kosten in Form von Zuflüssen und Abflüssen genau mit dem Zeitpunkt ihres Zugangs bzw. Abgangs aufgeführt. Dies ist im Grunde genommen das gleiche Vorgehen wie bei der Planung von Ertrag und Rentabilität. Der Unterschied ist jedoch, dass nur Faktoren berücksichtigt werden, die tatsächlich zu Zahlungsströmen führen. Abschreibungen gehören deshalb nicht dazu.
Was sind liquide Mittel?
Übersetzt ist “flüssig” die Bezeichnung für “liquide”. Daher sind “Liquide Mittel” finanzielle Mittel, die dafür sorgen, dass Unternehmen “flüssig” bleiben und somit alle Verbindlichkeiten begleichen können. Falls ein Unternehmen nicht liquide ist, kommt es in Folge zu Zahlungsschwierigkeiten, die zur Zahlungsunfähigkeit führen können.
Was bedeutet Zahlungsunfähigkeit?
Wenn ein Schuldner die fälligen Zahlungsverpflichtungen nicht erfüllen kann, führt dies zur Zahlungsunfähigkeit, diese wiederum führt zu einer Insolvenz. Die englische Übersetzung von Zahlungsunfähigkeit ist nicht ohne Grund “Insolvency” bzw. Illiquidity. Das Gegenteil von Zahlungsunfähigkeit wäre dann die Solvenz.
Liquidität sichern – Wie funktioniert das?
Sie fragen sich jetzt, wie Sie die Liquidität sichern können? Sie möchten konkret wissen, was Sie tun können, um möglichst nicht zahlungsunfähig oder insolvent zu werden? Dann schauen Sie sich folgende Tipps & Hinweise an:
Liquiditätsplan regelmäßig aktualisieren
Als Basis für eine funktionierende Liquiditätsplanung ist es enorm wichtig, dass Sie den Liquiditätsplan nicht nur sorgfältig erstellen, sondern ihn auch regelmäßig aktualisieren, analysieren und die entsprechenden Maßnahmen einleiten. Nur so können Sie Liquiditätsengpässe frühzeitig erkennen und rechtzeitig gegensteuern.
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Puffer anlegen
Es hat sich sehr bewährt, einen sogenannten Puffer einzurichten, der etwa den Fixkosten für die nächsten sechs bis neun Monate entspricht. Vor allem für Gründer ist dies unerlässlich, da erfahrungsgemäß die ersten Zahlungen durch Umsätze erst nach einigen Monaten zuverlässig eingehen.
Sobald sich das Unternehmen etabliert hat und die Umsätze und Zahlungen regelmäßig erfolgen, kann der Puffer reduziert werden. Ganz aufgelöst werden sollte er allerdings nie, denn nur so bleibt die Zahlungsfähigkeit gesichert, auch dann, wenn unvorhergesehene Zahlungsverzögerungen auftreten.
Rechtzeitig um Kredite & Finanzierungen kümmern
Kurzfristig sind Kredite, Refinanzierungen und Förderungen in der Regel nicht zu erhalten bzw. nur zu sehr schlechten Konditionen. Stellen Sie daher alle Anträge für Kredite, Finanzierungen, Kapitalerhöhungen und Fördermittel frühzeitig, damit das Geld rechtzeitig zur Verfügung steht.
Weitere Maßnahmen zur Verbesserung der Liquidität
Sie möchten die Liquidität Ihres Unternehmens langfristig sichern und verbessern? Dann sollten Sie zudem folgende Maßnahmen prüfen und umsetzen:
Fixkosten reduzieren
Überprüfen Sie regelmäßig die Fixkosten in Ihrem Unternehmen und versuchen Sie, diese sinnvoll zu reduzieren. Damit erhalten Sie auch in Zeiten von Umsatzrückgängen die Wirtschaftlichkeit.
- Überprüfen Sie regelmäßig Personalkosten, Mieten, Kosten für den Fuhrpark, IT-Kosten sowie Kosten für Energie und Dienstleistungen.
- Fixkosten lassen sich in der Regel nicht kurzfristig senken, oft liegen langfristige Verträge vor.
- Schauen Sie sich die Fixkosten daher regelmäßig an und prüfen Sie, wann Einsparpotenziale realistisch betrachtet zu realisieren wären.
Mahnen & Forderungen konsequent eintreiben
Offene Posten bedeuten Aufwand und zudem beeinflussen Sie die Liquidität negativ.
- Optimieren Sie auf jeden Fall das Mahnwesen in Ihrem Unternehmen bzw. führen Sie ein regelmäßiges Mahnwesen ein.
- Übergeben Sie unstrittige offene Forderungen spätestens nach der 2. Mahnung an ein Inkassounternehmen. Zu diesem Zeitpunkt ist die Chance erfahrungsgemäß recht hoch, dass Sie das Geld erhalten.
Offene Forderungen verkaufen
Mit dem Verkauf von offenen Forderungen, auch Factoring genannt, können Sie Ihre Forderungen an einen Dienstleister abtreten.
- Der Dienstleister weist Ihnen direkt den offenen Betrag an.
- Dafür werden, je nach vertraglicher Vereinbarung, entweder eine Gebühr oder eine prozentuale Provision fällig.
- Der säumige Kunde begleicht die Verbindlichkeit dann an den Factoring Dienstleister.
- Das Risiko des Forderungsausfalls trägt in diesem Fall der Dienstleister.
- Ihnen als Unternehmen entstehen lediglich Kosten in Form von Gebühren bzw. Provisionen, Sie sichern jedoch schnellstmöglich Ihre Liquidität.
Bonität vorab prüfen von Kunden & Lieferanten
Liquiditätsprobleme entstehen sehr häufig durch fehlende oder verspätete Zahlungen von Kunden.
- Überprüfen Sie daher vorab durch Bonitätsauskünfte Neu- und Bestandskunden (und bei Bedarf auch Lieferanten).
- Sie können so die Wahrscheinlichkeit von Forderungsausfällen bei risikoreichen Geschäfts frühzeitig erkennen und Vorsichtsmaßnahmen ergreifen oder versuchen, das Risiko durch entsprechende Vereinbarungen zu minimieren.
Zahlungsziele verlängern bei Lieferanten
Nutzen Sie selbst zur Überbrückung oder Vermeidung von Liquiditätsengpässen ihrerseits Zahlungsziele bei Lieferanten oder versuchen Sie, diese zu vereinbaren oder zu verlängern.
- Oftmals bieten Lieferanten standardmäßig Zahlungsziele von 10 oder 14 Tagen an. Nutzen Sie diese und verbessern Sie so Ihre Liquidität.
- Sorgen Sie auf der anderen Seite jedoch dafür, dass die Zahlungsziele nicht überzogen werden. Sie verlieren sonst eventuell die guten Geschäftsbeziehungen zu Ihren Lieferanten, weil diese nun eventuell ebenfalls mit Liquiditätsengpässen kämpfen.
Vorsicht bei Ratenzahlungen und langen Zahlungszielen
Ratenzahlungen und lange Zahlungsziele sind bei Kunden sehr beliebt und werden im E-Commerce gerne als Service und Verkaufsargument angeboten.
- Falls Sie diesen Service anbieten möchten, müssen Sie sehr sorgfältig Ihre Liquidität prüfen.
- Es ist zu erwarten, dass viele Kunden die Zahlungsziele in Anspruch nehmen und Sie lange auf den Geldeingang warten müssen.
- Prüfen Sie, ob und wie Sie die Liquidität in der Zwischenzeit sichern können.
- Bieten Sie alternativ eventuell Vergünstigungen bei sofortiger Zahlung an.
Vorsicht bei Vorauskasse bei Lieferanten
Manchmal bieten Lieferanten besonders günstige Konditionen an, wenn im Voraus bezahlt wird.
- Prüfen Sie sorgfältig, ob die Liquidität in Ihrem Unternehmen dies zulässt.
- Der Zeitraum zwischen dem Kauf beim Lieferanten und dem Zahlungseingang aufgrund der Umsätze verlängert sich durch solche Vereinbarungen enorm.
- Die Entscheidung hängt natürlich vom Einzelfall und von der Stellung des Lieferanten ab.
Finanzierungsstruktur Ihres Unternehmens überprüfen & optimieren
Häufig entstehen Liquiditätsengpässe durch grundsätzliche Fehler in der Unternehmensfinanzierung.
- Langfristig gebundenes Vermögen sollte möglichst langfristig finanziert sein.
- Kurzfristige Finanzierungen eignen sich hingegen eher für kurzzeitigen oder nur sporadischen Bedarf.
Lassen Sie uns gemeinsam darauf schauen, wie wir die Liquidität in Ihrem Unternehmen verbessern können. Wir analysieren dazu sowohl die Finanzierungs- als auch die Kostenstrukturen in Ihrem Unternehmen und unterbreiten Ihnen Vorschläge. Sie möchten mehr über die diversen Möglichkeiten erfahren?
Bankkredite nutzen
Insbesondere bei einem relativ niedrigen Zinsniveau kann sich eine Anfrage bei Ihrer Bank lohnen.
- Kommunizieren Sie grundsätzlich offen mit Ihrer Bank und pflegen Sie den Kontakt.
- Starten Sie Kreditgespräche nicht erst dann, wenn es Schwierigkeiten gibt.
Gebundenes Kapital freisetzen
In manchen Situationen kann es notwendig sein, gebundenes Kapital freizusetzen.
- Gebundenes Kapital kann durch Vermögensumschichtung in flüssige Mittel umgewandelt werden.
- Dies kann zum Beispiel durch Verkauf von Vermögenswerten realisiert werden.
- Sie sollten diesen Schritt gründlich abwägen und unbedingt vorab mit Ihrem Steuerberater besprechen.
Sale-and-lease-back prüfen
Prüfen Sie ggf. die Anwendbarkeit des Sale-and-lease-back-Prinzips für Ihr Unternehmen. Dabei werden mobile Vermögensgegenstände an einen Leasinggeber verkauft und anschließend zur sofortigen Nutzung zurückgeleast.
- Die Liquidität erhöht sich sofort durch den Verkauf, dies ist ein großer Vorteil.
- Langfristig betrachtet lohnen sich viele Angebote dieser Art jedoch nicht, prüfen Sie deshalb alle Varianten eingehend.
- Geben Sie insbesondere existenzielle Werte (z.B. Immobilien) nicht zwingend ohne Not ab, bei Betriebsmitteln (Maschinen, Fuhrpark) kann es hingegen durchaus sinnvoll sein.
- Lassen Sie sich beim Sale-and-lease-back unbedingt von Ihrer Steuerberatungskanzlei beraten.
Förderprogramme nutzen
Eine Vielzahl von Förderprogrammen und Beratungsangeboten werden angeboten, die Unternehmen bei Zahlungsproblemen oder in anderen Situationen in Anspruch nehmen können.
- Nutzen Sie zum Beispiel die Beratungsangebote vom Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (BAFA). Dabei werden alle für Ihren Fall in Frage kommenden Förderungen identifiziert.
- Es gibt Förderprogramme sowohl für Unternehmen in Zahlungsschwierigkeiten als auch für den Aufbau neuer Geschäftsfelder. Suchen Sie sich Unterstützung!
- Nehmen Sie unbedingt auch die betriebswirtschaftliche Beratung Ihres Steuerberaters in Anspruch! Ihr Steuerberater kann mehr als Buchhaltung. Er ist Ihr kompetenter Begleiter und proaktiver Unterstützer in allen Unternehmensfragen.
Wie berechnet man die Liquidität?
Sie fragen sich, wie Sie nun konkret vorgehen sollen bei der Liquiditätsplanung? Wie Sie die Aufstellungen und Berechnungen zur Liquidität am besten durchführen? Dann haben wir hier für Sie viele praktische Tipps!
Welche Daten brauchen Sie für die Liquiditätsplanung?
Im Liquiditätsplan werden zunächst alle Einzahlungen und Auszahlungen mit dem geplanten Termin der Zahlung erfasst. Dazu benötigen Sie folgende Daten:
Alle Umsätze und Kosten sind dabei inklusive Mehrwertsteuer zu erfassen, da die Mehrwertsteuer sich zwar nicht im Ertrag niederschlägt, jedoch liquiditätswirksam ist.
Wie erstellt man eine Liquiditätsplanung in Excel?
Die Nutzung von speziellen Excel-Tabellen wird empfohlen, um die einzelnen Werte einer Liquiditätsplanung übersichtlich pro Kosten- und Umsatzart zu erfassen.
Tatsächlich sieht eine Liquiditätsplanung zusammengefasst dann recht einfach aus. Im Detail sind dazu natürlich zunächst relativ viele Daten zu erfassen:
Einzahlungen
- Zahlungseingänge (aus Umsätzen)
- Zinserträge
- Zahlungseingänge aus (neuen) Krediten
- Steuererstattungen
- Fördermitteln (alle eingehenden)
- Privateinlagen & Gesellschaftereinlagen (falls vorhanden)
Auszahlungen
- Zahlungen für Beschaffung / Lieferungen
- Lohnzahlungen an Personal
- Zahlungen für Marketingaktionen usw.
- Investitionen
- Tilgung von Krediten o.ä.
- Privatentnahmen
- Steuern und Sozialversicherungen
Liquiditätsplanung Excel – Vorlage
Ein Beispiel für eine Liquiditätsplanung als Excel Tabelle (inkl. Vorlage zum Download) stellen wir Ihnen hier vor. Ähnlich gestaltete Vorlagen gibt es darüber hinaus bei Banken oder bei der IHK.
Welche Alternativen gibt es zur Liquiditätsplanung in Excel?
Neben einer Excel Aufstellung können Sie auch eines der professionellen Finanzplan-Tools auswählen, die angeboten werden. Dort werden Sie Schritt für Schritt durch die einzelnen Kapitel geführt. Fragen Sie am besten Ihren Steuerberater, welches Programm sich für Ihren Bedarf anbietet. Ein Beispiel für ein solches Tool finden Sie hier.
Fazit
Über den Erfolg eines Unternehmens entscheiden nicht nur Umsatz und Gewinn, sondern auch die Zahlungsfähigkeit (Liquidität). Droht eine Zahlungsunfähigkeit, kann dies zur Insolvenz führen, trotz guter Umsätze. Nehmen Sie sich als Unternehmer daher ausreichend Zeit für eine sorgfältige Liquiditätsplanung bzw. lassen Sie diese mithilfe eines Steuerberaters durchführen. Wir von der Kanzlei SKULD unterstützen Sie gerne! Lernen Sie uns kennen und erfahren Sie, wie wir Ihnen helfen können. Vereinbaren Sie baldmöglichst einen Termin!
FAQ
Bei der Liquiditätsplanung werden die durch die Umsätze erzielten Zahlungseingänge zeitlich geplant und erfasst, das Gleiche gilt für alle Auszahlungen. Damit können alle Zahlungsströme im Unternehmen im zeitlichen Verlauf dargestellt werden. Bei der Umsatz- und Kostenplanung werden hingegen nur die Zahlen und nicht die Zeiträume geplant.
Bei Gründung eines Unternehmens sollte ein Liquiditätsplan erstmals erstellt werden, dieser erstreckt sich dann optimalerweise über einen Zeitraum von ca. 3-5 Jahren. Anschließend wird dieser Plan fortlaufend aktualisiert und jeweils für die nächsten 12 Monate im Detail ausgearbeitet. So entsteht ein Überblick über die zur Verfügung stehenden liquiden Mittel in einem Unternehmen.
Falls liquide Mittel in absehbarer Zeit fehlen, droht eine Zahlungsunfähigkeit und damit eine Insolvenz. Falls keine anderweitigen kurzfristigen Finanzmittel beschafft werden können, kann es in solchen Situationen durchaus sinnvoll sein, Waren günstiger und mit einer nur geringen Marge anzubieten, wenn im Gegenzug schnelle Zahlungseingänge zu erwarten sind. Es leidet dann zwar die Rentabilität, eine Insolvenz kann jedoch abgewendet werden.